TOPOSONIC LINES N`ROOMS WITH INSTRUMENTS
Raumklangkomposition für einen konzertanten, zwölfgliedrigen RaumklangKörper
mit acht Lautsprechern und vier Instrumentalisten (Flöten, Oboen, Klarinetten und Schlagzeug)
Auftragswerk des AUDI Kulturfonds
in Zusammenarbeit mit der Münchener Biennale für Zeitgenössisches Musiktheater

<sabine schäfer // joachim krebs>

 

Ingolstadt museum mobile, 19. Juni 2002 20Uhr
(Zweitaufführung im Rahmen der Münchener Biennale: 2. Oktober 2002, 20Uhr, Gasteig München)


Gesprächskonzert mit dem Künstlerpaar <sabine schäfer // joachim krebs>
Moderation: Siegfried Mauser

Solo-Improvisation über traditionelle außereuropäische Musiken
für ein Instrument aus der Oboen-Familie

Claude Debussy
Syrinx (1912) für Flöte solo

Olivier Messiaën
3. Satz Abîme des oiseaux aus "Quatuor pour la fin du temps" (1940) für Klarinette solo

Giacinto Scelsi
Streichquartett Nr. 3 (1963)

Iannis Xenakis
Plektó (1993) für Flöte, Klarinette, Violine, Violoncello, Klavier und Schlagzeug

<sabine schäfer // joachim krebs>
TOPOSONIC LINES N´ROOMS WITH INSTRUMENTS (2002 - Uraufführung)
Raumklangkomposition für einen konzertanten, zwölfgliedrigen RaumklangKörper
mit acht Lautsprechern und vier Instrumentalisten (Flöte, Oboe, Klarinette und Schlagzeug)

 

Die, im Frühjahr 2002 entstandene, RaumklangKomposition TOPOSONIC LINES N´ROOMS WITH INSTRUMENTS aus der Werkreihe für Konzertinstallationen, wurde für die Architektonik des "museum mobile" in Ingolstadt als "konzertant" erfahrbarer, 12-gliedriger RaumklangKörper - bestehend aus acht Lautsprechern und vier Instrumentalisten - konzipiert.
Das Klangmaterial des achtkanaligen, digitalen Zuspielbandes - wie das der gesamten Werkreihe - wurde ausschließlich aus dem Bereich des "mikroskopierten" Innenklangs von Tierlauten und Naturgeräuschen generiert. Mit Hilfe neuester, computergestützter, digitaler Sampling-Technologie ist es möglich geworden, bislang im wahrsten Sinne des Wortes "Unhörbares" aus dem molekular-akustischen Innenleben von Tierstimmen oder Naturatmosphären und -phänomenen "hörbar" zu machen. Diesen Prozeß der quasi wissenschaftlichen Materialgewinnung bezeichnen die Künstler als "EndoSonoSkopie" - als "Innenklang-Darstellung" oder besser: "Innenklang-Hörbarmachung".

Dieser in Jahren des Suchens und Sammelns entstandene, nach speziellen audio-künstlerischen Kriterien katalogisierte und kontinuierlich aktualisierte Fundus von "akustischen Fragmentmustern" (Samples) aus dem auditiven Mikrobereich von Tier- und Naturklang bildet quasi das Reservoir für die raumklang-poetischen "Ausflüge" zu mehrkanaligen RaumklangKompositionen. Sie sind in ihrer großformalen Struktur in einzelne, in permanenter Fluktuation zwischen "natürlich - künstlich", "konkret - abstrakt" usw. befindliche, multilinear-transparente RaumklangMilieus untergliedert. Sie können in Form eines be- oder umgehbaren Raumklangkörpers inszeniert oder als konzertante Raumklanginstallation präsentiert werden.

Das Raumklangkunst-Projekt "TopoPhonien" bildet die Grundlage für einen - neben der Klang-Mikroskopierung - zweiten außergewöhnlichen Schwerpunkt: die computergestützte Klangverteilung im Raum. Durch die vollkommene Synchronisation zwischen Klangerzeugung und Klangbewegung werden "natürlich" bewegte RaumklangFiguren und oszillierende RaumklangRäume kreiert, die ähnliche Erfahrungen hervorrufen, wie sie der Mensch in der natürlichen akustischen Umgebung erlebt, wo Geräusche und Klänge sich frei fließend bewegen und mischen.

Eine spezielle Variante der Konzertinstallationen entsteht durch die Einbeziehung von im gesamten Raum frei positionierbaren Instrumentalisten des sich ausschließlich im gemeinsamen Raumklang manifestierenden und sich akustisch-imaginär bildenden "LautsprecherInstrumentalKörpers". Hier bilden die Erfahrungen, die der Musiker, Komponist und ehemalige Beethoven- und Villa Massimo-Preisträger Joachim Krebs seit den achtziger Jahren mit seinen auch international beachteten Aufführungen von Orchester- und Kammermusik gesammelt hat, eine Synergie mit dem Raumklangkunst-Projekt "TopoPhonien" von Sabine Schäfer, für das die Künstlerin 1993 mit dem Siemens-Medienkunstpreis ausgezeichnet wurde.

Weitere Werkinformationen siehe Kapitel 5. „Der konzertante RaumklangKörper“ in „KLANG – ZEIT – RAUM – BEWEGUNG“

Ensemble TrioLog München
Burkhard Jäckle, Flöte / Werner Mittelbach, Klarinette / Diethelm Jonas, Oboe
Peter Sheppard Skaerved, Violine I / Gordon MacCay, Violine II / Nancy Sullivan, Viola
Yves Savary, Violoncello / Jan Philip Schulze, Klavier / Stefan Blum, Schlagzeug